Was war zuerst? Das Ei oder die Henne? So ungefähr verhält es sich mit den SDG´s und der Stahlstiftung. Natürlich hat es 1987 bei der Gründung der Stahlstiftung die SDG´s in dieser Form noch nicht gegeben und wir bedienen als Arbeitsstiftung nicht alle 17 SDG´s. Für uns stehen die SDG´s 1 (keine Armut), 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 4 (Hochwertige Bildung), 5 (Geschlechtergleichstellung) und 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) im Mittelpunkt. Diese fünf entsprechen wesentlichen Zielsetzungen der Stahlstiftung.
So ist unser Anliegen, mit einem Stipendium, welches nahe an der Geringfügigkeitsgrenze liegt, der Armut entgegenzuwirken (SDG 1 keine Armut).
Da es für Ausbildungen und Jobsuche wichtig ist, psychisch fit zu sein (SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen) bieten wir psychotherapeutische Beratung und Case-Management an, damit Teilnehmende stabilisiert bzw. aufgefangen werden können, falls sie in der Zeit der Stiftung in eine Krise geraten. Darauf ausgerichtet sind auch die Angebote aus den „Neuen Leistungen“.
In Bezug auf das SDG 4 (Hochwertige Bildung) sind uns die Unterziele 4.5 (Bis 2030 geschlechtsspezifische Disparitäten in der Bildung beseitigen und den gleichberechtigen Zugang der Schwachen in der Gesellschaft, namentlich von Menschen mit Behinderungen, Angehörigen indigener Völker und Kindern in prekären Situationen, zu allen Bildungs- und Ausbildungsebenen gewährleisten) und 4.7 (Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung) ein großes Anliegen und werden von uns in Bezug auf unsere Teilnehmenden gefördert. Eine gleichberechtigte und nachhaltige Ausbildung ist für uns ein Grundprinzip.
SDG 5 (Geschlechtergleichstellung) kommt soweit zur Anwendung, dass es unter den Mitarbeitenden der Stiftung keine Diskriminierung in Bezug auf Arbeitsorganisation und -aufteilung gibt, entscheidend ist die Qualifikation. Ebenso wird auch bei den Teilnehmenden kein Unterschied gemacht, denn Unterstützung bei Qualifikationen ist abhängig von der arbeitsmarktpolitischen Sinnhaftigkeit und nicht vom Geschlecht.
SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) ist uns in Bezug auf unsere Teilnehmenden ein großes Anliegen. Eines der Ziele der Stahlstiftung ist der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit sowie eine Steigerung der Qualifikation. In Bezug auf die Teilnehmendenzahlen sind wir sehr vom Wirtschaftswachstum beeinflusst. Studien haben dazu gezeigt, dass Teilnehmende der Stiftung länger in der Erwerbstätigkeit bleiben und höhere Sozialversicherungsbeiträge einzahlen als die Vergleichsgruppe.
Da aber auch die Entwicklung in der Stahlstiftung weitergeht, haben wir uns als nächstes Ziel das SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) vorgenommen. Das durch die Pandemie erzwungene Homeoffice hat in beeindruckender Weise gezeigt, dass es auch anders geht. Die Betreuung der Teilnehmenden, die bisher weitestgehend persönlich passierte, musste auf Online umgestellt werden.
Nach der Berechnung der ersparten CO2-Werte und der hohen Zufriedenheit der Betreuung der Teilnehmenden online, werden nun neue Konzepte ausgearbeitet. Wichtig ist uns immer noch die persönliche Betreuung der Teilnehmenden, da unser wichtigstes Handwerkszeug in der Arbeit die Kommunikation ist, die nun mal am besten Face to Face funktioniert. Dennoch gibt es nun die Behandlung von Themen und Fragestellungen, die vorher in online-Formaten nur sehr schwer bis gar nicht vorstellbar waren.
Wir sind aktuell daher bemüht, sowohl das SDG 13 als auch die Qualität der Arbeit und Zufriedenheit der Teilnehmenden in Einklang zu bringen.
