Perspektivenentwicklung 2.0

Tagung zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterentwicklung neuer Beratungsangebote der Stahlstiftung

„Perspektivenentwicklung 2.0 – Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung“ – war das Motto der Tagung am 29. Februar 2024 in der voestalpine Stahlwelt, bei der rund 100 Gäste zusammenkamen, um die bisherigen Erfahrungen rund um dieses Unterstützungsangebot zu reflektierten und um neue Ideen und Anregungen zu entwickeln.

​​​Das individuelle Beratungs- und Unterstützungsangebot "Perspektivenentwicklung" – entstanden als Ergänzung zur „klassischen“ Stiftungstätigkeit –​ bietet z.B. Case-Management-Beratung für Mitarbeitende in kritischen, persönlichen Lebenssituationen, aber auch berufliche (Neu-) Orientierung für Menschen, die ihre bisherige berufliche Tätigkeit insbesondere aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können bzw. sich weiterentwickeln wollen.   

Personalchef Max Stelzer (Beiratsvorsitzender der Stahlstiftung) und KBR-Vorsitzender Hans Karl Schaller (Stv. Beiratsvorsitzender der Stahlstiftung) gaben Einblicke in die Hintergründe.  

Max Stelzer betonte, dass das Team der Stahlstiftung ein „unglaubliches Knowhow aufgebaut hat. Dieses wollen wir auch für jene Kolleginnen und Kollegen nutzen, die nicht schon aus dem Unternehmen ausgeschieden sind. Wir wollen ihnen helfen, bevor sie in die Situation kommen, dass sie den Arbeitsplatz wechseln müssen. Nach wie vor haben Führungskräfte, Betriebsrät:innen und HR-Management die entsprechende Verantwortung, aber hier gibt es ein zusätzliches Angebot mit niederschwelligem Zugang, um Mitarbeitende rechtzeitig aufzufangen.“

Für Hans Karl Schaller ist „die Perspektivenentwicklung Schutz und Vorbeugung vor möglichem Jobverlust. Dieser kann aus gesundheitlichen Gründen drohen ​oder weil die Qualifikation nicht mehr passt, aus persönlichen Gründen oder aufgrund von Veränderungen in der Arbeitswelt und technologischer Umbrüche. Mit der Perspektivenentwicklung haben wir ein zusätzliches Instrument gegen Jobverlust, mit dem wir den Verbleib eines Kollegen oder einer Kollegin im Unternehmen ermöglichen können und das wir in unsere bestehende Werkzeugkiste aufnehmen werden.“

Das Angebot der Perspektivenentwicklung bringe auch die soziale Verantwortung des Arbeitgebers zum Ausdruck: „Damit wollen wir nicht nur direkt betroffenen Mitarbeiter:innen helfen, sondern auch allen anderen Beschäftigten klar signalisieren, dass wir eine Gesamtverantwortung sehen: Du arbeitest in einem Betrieb, in dem du dich auch wirklich sicher fühlen kannst, im Sinne der Arbeitsplatzsicherheit und der Unterstützung in schwierigen Phasen“, so Stelzer. 

Stelzer als auch Schaller sehen die Perspektivenentwicklung als Ausdruck der innerbetrieblichen, sozialpartnerschaftlichen Gemeinsamkeit von Management und Belegschaftsvertretung. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt, niemand wird allein gelassen. Die Perspektivenentwicklung ist ein Instrument, um die Zukunft zu gestalten, indem man rechtzeitig darauf schaut, dass man es hat, wenn man es braucht.“, erklärt Schaller.

​Bernd Dobesberger (geschäftsführendes Vorstandsmitglied), beschrieb in seinem Input die Stahlstiftung als „Kompetenzzentrum für berufliche Veränderungen und Umbrüche“. Aus- und Weiterbildung, Qualifikationsanforderungen und Jobsuche, aber auch Krankheit und private Problemlagen seien Teil des Beratungsportfolios seines Teams. „Dementsprechend wurde zusätzlich zur klassischen Arbeitsstiftung und zur Unterstützung während einer Bildungskarenz seit 2019 verstärkt auch ein individuelles Unterstützungs- und Beratungsangebot für aktive Mitarbeiter:innen in Mitgliedsunternehmen entwickelt: die Perspektivenentwicklung.“​

 

Was es an Perspektivenentwicklung schon gibt, davon konnten sich die Tagungsteilnehmenden in einer Gesprächsrunde, in der die Beraterinnen Angelika Suppick, Marlene Ressar, Alexandra Ebmer und Martina Markon konkrete Beispiele aus der Praxis vorstellten, ein Bild machen. Das Case-Management beinhaltet Themen wie Überlastung, Burnout-Prävention, familiäre Schwierigkeiten rund um Kinder- und Elternbetreuung, Beziehung, Trennung, Finanzprobleme und Schulden. Bei der so genannten Orientierungsberatung geht es z.B. um die Auswirkung von gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen auf die Beschäftigungsfähigkeit, Kompetenzen und Stärken, Ausbildungsinformationen, Bildungswege, nebenberufliche Ausbildungen und neue Aufgaben und Tätigkeiten im Unternehmen. 

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierte das Berater:innen-Team der Stahlstiftung neue zusätzliche Leistungen, die im Rahmen von „Perspektivenentwicklung 2.0“ entwickelt worden sind. Die konkreten Angebote beinhalten

  • Übergangsbegleitung bei Krankenstand,
  • Beratung bei Jobsuche & Bewerbungen bereits vor Stiftungseintritt,
  • Bildungskarenz (Stipendium / Bildungsberatung),
  • Lernbegleitung
  • Begleitung bei Wiedereingliederungsteilzeit. 

Im abschließenden Programmteil hatten die Gäste der Tagung die Gelegenheit, einerseits sich im Detail über die neuen Leistungsangebote zu informieren, andererseits Ideen und Anregungen für die Weiterentwicklung des Angebots der Perspektivenentwicklung zu diskutieren und einzubringen.

​Klaus Haidinger, der Nachfolger von Bernd Dobesberger als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stahlstiftung, formulierte seine Eindrücke zur Veranstaltung  so: „Unser Team hat auf beeindruckende Weise einen Einblick in den Arbeitsalltag gegeben und gezeigt, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Dies spiegelte sich am hohen Interesse der Anwesenden wider und die beschriebenen Emotionen waren im gesamten Raum spürbar. Es war  eine großartige Veranstaltung, die wir unbedingt beibehalten werden.“​

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